Beim Internationalen Zentrum der Traditionellen Bewässerung in Europa IZTB dreht sich alles um die traditionelle Bewässerung. Diese wird ausschliesslich mit Hilfe der Schwerkraft betrieben. Entsprechend sind die Zuleitungen den Regionen und dem Gelände angepasst angelegt und es handelt sich insgesamt um eine nachhaltige, ressourcenschonende und energieneutrale Flurbewirtschaftung.
Die Methoden der traditionellen Bewässerung entsprechen dem Handeln nach altem Wissen um die Wasser- und Nährstoffzufuhr. Sie sind in soziostrukturellen Interessengemeinschaften und bei einzelnen Wässerbauern verankert. Die traditionelle Bewässerung umfasst zahlreiche Zusatznutzungen wie Schädlingsbekämpfung, Grundwasseranreicherung, Hochwasserdämpfung und vieles mehr. Zudem dient sie auch der Biodiversitätsförderung und dem Landschaftsschutz.
Zweck und Funktionen des IZTB
Als tragende Institution bildet das IZTB mit Sitz im Kloster St. Urban das gemeinsame Dach der europaweiten Trägerschaften und Initiativen zum Schutz, Erhalt, Weiterbetrieb und, wo möglich, zur Reaktivierung der letzten traditionellen Bewässerungssysteme samt ihren einzigartigen Kulturtechniken
Hierfür sammelt und eruiert das IZTB, wo noch Bewässerungseinrichtungen vorhanden sind, wie diese zu erhalten sind und wo allenfalls Wassernutzungssysteme reaktiviert werden können
Das IZTB stellt ein Wissenszentrum für die unterschiedlichen traditionellen Bewässerungsmethoden in Europa dar und fördert die themenspezifische Forschung
Das IZTB erstellt und betreibt ein zentrales Archiv samt Dokumentations- und Auskunftsstelle zwecks Sensibilisierung, (Fort-)Bildung und Kommunikation
Das Zentrum pflegt Kontakte zu Landbesitzern, zu den Bewässerern, den Gemeinden und Interessenten sowie Universitäten und Fachinstitutionen und fördert Austausch und Kooperation zwischen den verschiedenen Partnern und insbesondere zwischen Bewässerungsgemeinschaften mit ihren lebendigen, tradierten und gut gepflegten Kulturtechniken
Es lädt ein, zu wissenschaftlichen Informationstagungen, Erfahrungsaustausch sowie zu Begehungen in der Region und organisiert Ausstellungen
Das IZTB fördert die Wertschöpfung im Zusammenhang mit der traditionellen Bewässerung
Das IZTB steht im engen Zusammenhang mit dem UNESCO-Antrag «Traditionelle Bewässerung in Europa: Wissen, Technik und Organisation» der bei der UNESCO zur Aufnahme in die «Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit» eingereicht wurde und der direkt mit der Lebendigen Tradition der beteiligten Regionen zu tun hat.